Faszinierende Unterwasserwelt der Osterinsel
Kristallklares Wasser, farbenfrohe Fische und ein Meeresgrund voller Korallenriffe und Vulkanformationen – ein wahres Unterwasserparadies. Der Fotograf Eduardo Sorensen seine Erfahrungen mit der Kenntnis des Meereslebens von Rapa Nui.
Von Ladera Sur.
Wenn man jemanden fragt, was beim Besuch der Osterinsel besonders bemerkenswert war, kommen wahrscheinlich Antworten wie: „Die Insel hat einen ganz besonderen Reiz, das ist schwer zu erklären“. So äußern sich viele, und darum gilt Rapa Nui als eines der Top-Reiseziele der Welt. Doch über die besonderen Attraktionen der Insel, ihre Landschaften, Geschichten und Moais hinaus ist tief unten im Wasser noch ein anderer großer Schatz verborgen, den viele nicht kennen: dUnterwasserwelt.
Die Osterinsel ist weltweit gesehen eine der ozeanischen Inseln mit dem größten Anteil an endemischen Arten. So leben 77% der Fische nur dort an der Insel oder in der Region. Außerdem wurden die Ökosysteme zum Teil noch gar nicht vollständig erforscht. Die Unterwasserwelt erinnert eher an die Gegend um Französisch-Polynesien oder Hawaii als an irgendeine andere zu Chile gehörige Insel, wie etwa die Juan Fernández- oder Desventuradas-Inseln. Das Wasser ist so klar wie sonst fast nirgends auf der Welt, sodass man bis zu 60 Meter in die Tiefe blicken kann – also ein hervorragendes Reiseziel zum Tauchen.
Der Unterwasserfotograf Eduardo Sorensen, der schon oft dort getaucht ist, erzählt: „Das erste, was einem beim Tauchen auffällt, ist die Sichtweite und die Farbe des Wassers mit seinem fast violetten Blauton. Man springt aus dem Boot, schaut von der Meeresoberfläche nach unten und erkennt alles. Es ist, als schwebe man in der Luft“.
Sorensen erklärt, dass die Osterinsel durch ihre Lage ganz im Osten von Polynesien viele Arten beherbergt, die typisch für tropische Ökosysteme sind: „Hier gibt es viele Fische in unterschiedlichen Farben – pink, rot, gelb, blau oder orange. Zwar sieht man weder größere Fische noch Schwärme, dafür viele verschiedene Arten“, so der Fotograf. Er fügt hinzu, dass der Kontrast zur Kontinentalküste Chiles groß ist, wo es weniger farbenfroh und artenreich zugeht, man aber große Mengen einer selben Art antreffen kann.
Der Meeresgrund der Osterinsel selbst ist ein weiterer Hingucker: Vulkanformationen, helle Sandareale, große Felsen, Höhlen, Bögen und Klippen, die alle mit Korallen bedeckt sind. Sorensen erläutert: „Auf dem gesamten Meeresgrund der Insel dominieren zwei Korallenarten. Viele Korallenriffe sind Zufluchtsorte für all diese Fischarten“.